Ärger blockiert das Denken und schränkt die Warnehmung ein. Zumindest bei mir. Gestern zum Beispiel als ich gerade die Filiale der örtlichen Sparkasse betreten wollte, hielt eine andere Kundin mit ihren Wagen näherungsweise auf dem vorhandenenParkplatz. Näherungsweise deshalb, weil sie ihn quer abgestellt hatte, den nur so konnte sie den daneben verlaufenden Radweg auch noch komplett blockieren. Ich hatte mich heute noch nicht aufgeregt, aber dieses konnte ich ja nun ändern.
Ich fing mal vorsichtig an: ob sie wüsste, dass sie auf einen Radweg stehen würde. Ein knappes 'Ich weiss' dann verschwand sie in der Filiale. Ich hinterher und während sie am Automaten Geld abhob, textete ich sie von hinten zu. Welche Ausrede sie denn hätte, ich würde sie alle kennen... es gäbe einen Kundenparkplatz... Rücksichtslosigkeit... etc. Sie liess meine Tiraden wortlos über sich ergehen und verließ schließlich mit ihren Geld die Filiale.
Nachdem ich ebenfalls wieder draußen war, fiel mir auf, was ich in meinem Ärger die ganze Zeit übersehen hatte. Ich hatte der Kundin Unrecht getan, sie wollte einfach den Parkplatz, der sich als Behindertenparkplatz herausstellte nicht komplett benutzen und hatte sich warscheinlich deshalb quer darauf gestellt. So sieht Rücksicht aus!
Als ich auf mein Rad stieg, stellte sich ein Mann auf eben jenen Parkplatz, diesmal gerade, stieg aus und ging über die Strasse.
Im Wegfahren dachte so bei mir, dass man dem seine Behinderung aber nicht ansieht. Na ja, kann ja auch geistiger Natur sein.
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