Ärger blockiert

Ärger blockiert das Denken und schränkt die Warnehmung ein. Zumindest bei mir. Gestern zum Beispiel als ich gerade die Filiale der örtlichen Sparkasse betreten wollte, hielt eine andere Kundin mit ihren Wagen näherungsweise auf dem vorhandenenParkplatz. Näherungsweise deshalb, weil sie ihn quer abgestellt hatte, den nur so konnte sie den daneben verlaufenden Radweg auch noch komplett blockieren. Ich hatte mich heute noch nicht aufgeregt, aber dieses konnte ich ja nun ändern.

Ich fing mal vorsichtig an: ob sie wüsste, dass sie auf einen Radweg stehen würde. Ein knappes 'Ich weiss' dann verschwand sie in der Filiale. Ich hinterher und während sie am Automaten Geld abhob, textete ich sie von hinten zu. Welche Ausrede sie denn hätte, ich würde sie alle kennen... es gäbe einen Kundenparkplatz... Rücksichtslosigkeit... etc. Sie liess meine Tiraden wortlos über sich ergehen und verließ schließlich mit ihren Geld die Filiale.

Nachdem ich ebenfalls wieder draußen war, fiel mir auf, was ich in meinem Ärger die ganze Zeit übersehen hatte. Ich hatte der Kundin Unrecht getan, sie wollte einfach den Parkplatz, der sich als Behindertenparkplatz herausstellte nicht komplett benutzen und hatte sich warscheinlich deshalb quer darauf gestellt. So sieht Rücksicht aus!

Als ich auf mein Rad stieg, stellte sich ein Mann auf eben jenen Parkplatz, diesmal gerade, stieg aus und ging über die Strasse.

Im Wegfahren dachte so bei mir, dass man dem seine Behinderung aber nicht ansieht. Na ja, kann ja auch geistiger Natur sein.

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Mathematik ungenügend

Meinen Glückwunsch Herr Dr. Rösler! Während sich andere Prominente hinstellen und mit ihren mangelhaften Kenntnissen in Mathematik kokettieren oder sogar protzen, gehen sie forscher vor. Sie tun so als hätten sie Ahnung. Sie stellen sich im ARD-Morgenmagazin vom 22. Mai hin und wollen uns doch tatsächlich erzählen, dass die Förderung der Photovoltaik gekürzt werden müsse, weil, und so ihre Begründung: sie nur drei Prozent der Stromerzeugung ausmache, aber 50 Prozent der Förderung für erneuerbare Energien erhalte.

Ich will hier nicht darauf eingehen, ob eine Kürzung sinnvoll ist, oder die Zahlen im Detail stimmen, sondern lediglich wie hanebüchen und falsch ihre Argumentation ist: die Förderung für erneuerbare Energien verteilt sich auf...

Richtig! Ausschließlich auf die erneuerbaren Energien. Die von ihnen angesprochenen drei Prozent, beziehen sich hingegen auf...

Wieder richtig! Auf die gesamte Stromerzeugung inklusive der herkömlichen Energieformen, welche gar keine Förderung erhalten. Sehen sie, ist doch gar nicht so schwer.

Ihren Vergleich mit dem bekannten der zwei Kernobstsorten gleichzusetzen täte diesem Unrecht. Mir fällt da eher einer mit 3 Tage in der Sonne gelegenen Fischköpfen im Gegensatz zu einer duftenden Rose ein.

Da ich die realen Zahlen nicht kenne, nehmen wir mal rein hypothetisch an, der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Energieerzeugung betrage sechs Prozent.

Der Anteil der Photovoltaik an dieser beträgt nun...

Wieder Richtig! Genau die Hälfte!

Und die Förderung lag bei...

Nochmal Richtig! Exakt bei der Hälfte!

Unter diesen, zugegeben hypothetischen Verhältnissen, fände also gar keine übermäßige Förderung der Photovoltaik statt! Ihr Anteil betrüge die Hälfte und sie bekäme die Hälfte der Fördermittel.

Unabhängig ob der Anteil der erneuerbaren Energien nun 6, 12 oder 18 Prozent an der gesamten Ernergieproduktion beträgt, auf jeden Fall sind aber die realen Verhältnisse weit von denen, von ihnen so plakativ angeprangerten, entfernt!

Ich hoffe mal für sie, dass sie sich in ihrer Doktorarbeit keine ähnliche Schnitzer bei der Behandlung von Statistiken geleistet haben, denn sie wissen ja, dass die Dissertationen von Politikern in letzter Zeit besondere Aufmerksamkeit erfahren...

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Moderne Technik

Hier ein Aufruf an die Gruppe der (deutschen) Fernseh-Krimi-Drehbuchautoren: lernt endlich mal die Möglichkeiten der modernen Kommunikationstechnik, speziell der Mobilfunktechnik. Besucht einen VHS-Kursus, lest ein Buch, recherchiert im Internet oder wenn ihr zu all dem zu faul seid, bezahlt einen kompententen Berater.

Ich bin es mittlerweile leid in Fernseh-Krimis, so blödsinnige und falsche Sätze wie: "Halten sie ihn möglichst lange hin, damit wir ihn orten können." meist in Kombination mit "Mist, das Gespräch war zu kurz!" zu hören!

Ein kleiner Hinweis, was heute technisch so alles möglich ist: man kann die Nummer und damit den Standort eines Anrufers sogar ermitteln ohne das Gespräch überhaupt angenommen zu haben!

Unglaublich was?

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Heute morgen

Nachdem ich heute morgen nach einem etwas längerem Kampf mit den Sendersuchlauf meines Satellitenreceivers ausgefochten hatte, um die geänderten Frequenzen der öffentlich-rechtlichen Sender zu finden. Was sehe ich als erstes?

Ganz großes Kino: den guten alten Werbespot, dass das analoge Satellitenfernsehen zum 30.4. abgeschaltet wird.

Liebe Indentanten, Redakteure oder sonstige Verantwortlichen: ihr könnt das jetzt einstellen! Die, die es betrifft können das nämlich nicht mehr sehen! Deren Bildschirm ist ab letzte Nacht schwarz!

Danke!

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ABC-Unsinn

Jeder hat sie schon einmal gesehen, die bunten Skalen am Elektrogroßgeräten, mit den Buchstaben A,B,C, usw. Nicht nur bei Kühlschränken, reichte die Skale letzendlich nicht mehr aus, da fast alle Geräte in Klasse A, für den niedrigsten Energieverbrauch, gelandet waren. So konnte man den Energieverbrauch natürlich nicht mehr unterscheiden.

Doch statt sich mal ein paar Gedanken um eine vernünftige, zukunftssichere Kennzeichnung zu machen, wurden kurzer Hand die Klassen A+,A++ und A+++ eingeführt. Unschön und kurzsichtig, aber nicht unbedingt dramatisch.

Was wirklich hinter dieser Kennzeichnung steckt, und dass sich dahinter nicht der wirkliche Energieverbrauch verbirgt, wusste hingegen kaum jemand. Bis jetzt die gloreiche Idee umgesetzt wurde, dieses System auch auf Autos anzuwenden.

Wie schon mehrfach in diversen Medien berichtet, schneidet nach diesem System ein großer, nicht geländetauglicher Geländewagen, bekannter unter dem englischen Kürzel SUV, nämlich besser ab, als ein sparsamer Kleinwagen, weil man den Verbrauch einfach mal auf das Gewicht bezieht!

Großartig!

Dass das gelinde gesagt Schwachsinn ist, leuchtet selbst dem Dümmsten ein. Spätestens beim Tanken. Denn merkwürdig: obwohl man ein nominell sparsameres Auto fährt, muss man beim Tanken immer mehr bezahlen.

Und, Sie ahnen es schon: genau, das war auch schon bei den Kühlschränken so! So kann ein Kühlschrank der Klasse A++ absolut mehr verbrauchen als einer der nur Klasse A+ hat, da hier der Verbrauch auf das Volumen bezogen wird.

Sprich der A++-Kühlschrank kostet nicht nur mehr in der Anschaffung, sondern auch im Betrieb.

Der unten im Energieeffizienzklassenetikett angegebene Wert zum zum absoluten Energieverbrauch (z.B. der Jahresverbrauch in kWh) sollte alleiniger Maßstab für eine Klassifizierung sein!

Schließlich bestimmt dieser die Kosten und auch die Umweltbelastung.

Für den warscheinlichen Fall, dass unsere von Lobbyisten soufflierten Politiker das nicht umzusetzen wagen, bleibt den Autobauern ja noch die Lösung in ihre Kleinwagen einfach ein paar Stahlplatten einzubauen. Und als Tip für den Heimgebrauch: einfach einen Zementsack in den Kofferraum legen, schon spart man Energie.

Wie bitte, Sie sagen das sei doch Blödsinn?

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Tolle Technik

Es gibt Technik, die ist so toll, dass man unbedingt zeigen muss, dass man sie nun auch hat. Im Freundeskreis ist man so etwas ja schon gewohnt.

Jetzt muss aber sogar das Fernsehen zeigen was es tolles Neues hat.

Genauer: der WDR.

Man hat dort Tablets für die Moderatoren angeschafft.

Für die älteren Leser: es handelt sich nicht um die Tragevorrichtung für Omas Kaffeegeschirr, die heißt Tablett, sondern um einen flachen Computer ohne Tastatur, einen Tablet-PC oder kurz Tablet.

Dieser ist durchaus nützlich und vielseitig einsetzbar: man kann damit Filme anschauen, Spielen, E-Mails schreiben, Surfen, den Verwandten die letzten 2397 Fotos aus dem Urlaub zeigen und auch telefonieren.

Sogar mit Video!

Und das musste man innerhalb einer Sendung zeigen. So wurde eine Zuschauerin von dem Tablet-PC inklusive Video-Übertragung angerufen.

Ob diese jetzt auch ein Tablet hatte oder einen herkömmlichen PC mit Webcam war nicht ersichtlich.

Was jedoch zu sehen war, neben den Aussetzern in Bild und Ton, war die fehlende Einbindung der modernen Technik in das Studio-Equipment.

So wurde das Bild per Kamera vom Bildschirm abgefilmt und der Ton per Mikrofon aus den Lautsprechern des Tablet aufgenommen.

Ja, genau! Wie damals mit dem Kassettenrecorder aus dem Radio!

Grandios! Da wurden Erinnerungen wach. Danke an den WDR für dieses tolle Erlebnis!

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